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Bedürfnisorientierte Erziehung – 9 Mythen und Irrtümer

im Hintergrund ein abstraktes Gemälde. Die Farben sind rot und orange mit bunten Farbspritzern. Da ist ein beiger Kasten. Da steht: "Bedürfnisorientierte Erziehung - Mythen und Irrtümer"

Zu bedürfnisorientierter Erziehung wird von großen Magazinen oft kritisch geschrieben. Von einem Hype ist da die Rede. Von ungezogenen Kindern, die ihren Eltern auf der Nase herumtanzen. Von Tyrannen. Von Eltern, die alles tun, was das Kind will.

Joa. Klingt gruselig. Hätte ich auch keine Lust drauf.

In diesem Artikel schreibe ich über häufige Mythen und Missverständnisse rund um die bedürfnisorientierte Erziehung.

Und warum sie alle falsch sind. 😆

Was ist eigentlich bedürfnisorientierte Erziehung (BO)?

Grundlage der bedürfnisorientierten Erziehung (Abkürzung: „BO“) ist die Vorstellung, dass Kinder vollwertige Menschen sind und wie solche behandelt werden sollten.

Und die Annahme, dass Kinder grundsätzlich ein Interesse daran haben, sich in die “Sippe” (Familie und Gesellschaft) einzufügen, da in der Geschichte der Evolution nur so das Überleben gesichert werden konnte.

Wir nehmen also an, dass Kinder keine bösartigen kleinen Tyrannen sind, die erstmal gezüchtigt werden müssen, um wertvolle Mitglieder für die Gesellschaft werden zu können.

Deswegen hat bedürfnisorientierte Erziehung auch nicht das Ziel, das Kind nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu formen.

Es geht vielmehr darum, ein gleichwürdiges Miteinander zu schaffen, das sich an den Grundbedürfnissen orientiert. Denn je jünger der Mensch, desto weniger kann er sich die Grundbedürfnisse selbst erfüllen und braucht also Bezugspersonen, die das übernehmen.

Kurz gesagt: Ziel der bedürfnisorientierten Erziehung ist es, dass Kinder möglichst viel von dem bekommen, was sie für ein gesundes Großwerden brauchen.

Eigentlich faszinierend, dass das nicht selbstverständlich ist, oder?

Bedürfnisorientiert, bindungsorientiert, attachment parenting – was denn nun???

Vielleicht sind dir schon unterschiedliche Begriffe begegnet und du fragst dich, was der Unterschied zwischen ihnen ist?

Oft meinen sie ähnliche Dinge und werden sogar synonym verwendet. Zum Teil sollen aber auch einfach unterschiedliche Schwerpunkte deutlich gemacht werden:

ein Textfeld. Der Hintergrund ist orange. Die Schrift ist weiß. Da steht: "Attachment Parenting (AP)
ist der englische Begriff. Die treffendste Übersetzung ist "bindungsorientierte Elternschaft".
Bindungsorientierte Erziehung
der Fokus geht weg von der reinen Bedürfniserfüllung hin zum übergeordneten Ziel: die sichere Bindung zwischen Kind und Bezugsperson.
Friedvolle Elternschaft
der Schwerpunkt liegt auf einem gewaltfreien Miteinander. In der Kommunikation und im Umgang miteinander wird auf alle Formen von "Gewalt" und Machtausübung geachtet.
Elternschaft statt Erziehung
der Begriff "Erziehung" beinhaltet die Absicht, das Kind nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Das wiederspricht der Annahme, dass Kinder nicht erst geformt werden müssen, um gleichwürdige Menschen zu werden. Daher wird der Begriff durch "Elternschaft" ersetzt.
unerzogen
verdeutlicht die Ablehnung von Erziehung (als Manipulation und gezieltes Formen des Kindes)"

Eine scharfe Abgrenzung zwischen den Begriffen gibt es nicht immer und es ist auch nicht hilfreich, sich über Begrifflichkeiten zu streiten.

Wichtig ist die Grundhaltung: Die Würde des Menschen ist unantastbar, das gilt auch für Kinder. Ziel sollte sein, diese Würde zu achten, während wir Erwachsenen gleichzeitig die Verantwortung für die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohl des Kindes übernehmen.

Wofür braucht es bedürfnisorientierte Erziehung?

Eine gute und sichere Bindung zwischen Kind und seinen Bindungspersonen (meistens sind das die Eltern) ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Und zwar sowohl körperlich als auch psychisch.

Eine sichere Bindung kann dann entstehen, wenn in der Regel prompt und feinfühlig auf die Signale des Kindes eingegangen wird. Wenn seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Das ist den meisten beim Baby völlig plausibel, denn das kann nun wirklich seine Bedürfnisse nicht selbst erfüllen. Das ist darauf angewiesen, dass es gefüttert, gewickelt und in den Schlaf begleitet wird.

Aber auch größer werdende Kinder müssen das Erfüllen der eigenen Bedürfnisse und den Umgang mit Emotionen erst lernen. Vieles können sie einfach noch nicht – und zwar sehr viel länger, als wir denken! Manche Bedürfnisse könnten sie sich selbst erfüllen, wenn wir Erwachsene sie nicht daran hindern würden (z.B. das Bedürfnis nach Autonomie).

Und selbstverständlich ist es unsere Aufgabe als Erwachsene, verantwortungsvolle Entscheidungen für unser Kind zu treffen – auch wenn die mal mit den kindlichen Bedürfnissen kollidieren.

Bedürfnisorientierte Erziehung ermöglicht eine gleichwürdige (Achtung: nicht “gleichberechtigte”) Beziehung zwischen dir und deinem Kind und schenkt ihm eine stabile Basis für sein weiteres Leben.

Hier kannst du mehr zur sicheren Bindung lesen und warum sie so wichtig ist.

Die 9 häufigsten Mythen und Missverständnisse

So. Klingt bisher doch eigentlich alles ganz gut, oder? Wieso gibt es überhaupt so viel Kritik?

Tja, gute Frage ehrlich gesagt.

Wahrscheinlich liegt das daran, dass es so viele Missverständnisse zu dem Thema gibt und viele auch nicht so ganz verstehen, worum es im Kern eigentlich geht.

Wenn ich ehrlich bin, bin auch ich am Anfang meiner Elternschaft auf einige dieser Mythen reingefallen. Deswegen legen wir gleich los und stellen ein paar Dinge klar!

1. „bedürfnisorientiert“ meint, sich nur an den Bedürfnissen des Kindes zu orientieren

Gleich den größten Brocken am Anfang! Ja, auch ich habe diesen Mythos geglaubt…

Wer anfängt, sich mit bedürfnisorientierter Erziehung auseinanderzusetzen und dies in der Familie umzusetzen, ist häufig erstmal auf die Bedürfnisse des Kindes fokussiert. So sehr, dass die eigenen Bedürfnisse dabei vergessen werden.

Das führt zu Erschöpfung und Frust. Es kann bis hin zum Burnout führen!

Und es kann auch dazu führen, dass die Eltern in Verhaltensweisen rutschen, die sie eigentlich vermeiden wollen. Also zum Beispiel schnell wütend werden und dann motzen, schimpfen, drohen, strafen, vielleicht sogar übergriffig werden.

Denn sind die eigenen Energie- und Bedürfnistanks leer, kann man nicht mehr geduldig und liebevoll für sein Kind sorgen.

Jede*r hat Bedürfnisse, die erfüllt werden sollten. Auch wir Eltern! Je nach Alter des Kindes wird das natürlich mal besser und mal schlechter gelingen. Aber grundsätzlich hast du das Recht, dich gut um dich zu kümmern.

Und das ist gar nicht so leicht, denn die meisten von uns haben das so nicht gelernt und nicht vorgelebt bekommen. Wie du das in 4 Schritten umsetzen kannst, habe ich hier geschrieben.

2. Wenn ich bedürfnisorientiert erziehen möchte, MUSS ich mich an bestimmte Regeln halten

Die Begründer der bedürfnisorientierten Erziehung sind ein amerikanisches Elternpaar (der Kinderarzt W. Sears und die Krankenpflegerin M. Sears). Sie formulierten für Eltern von jungen Säuglingen eine Reihe von Regeln, die sie befolgen sollten, um die Bindung zu stärken: die 7 Baby-B´s (weil im Englischen alle mit „b“ anfangen).

Dazu zählten sofortiges Bonding nach der Geburt, gemeinsames Schlafen im Familienbett, Stillen und Tragen. 

eine Grafik. Der Titel ist: "Die 7 Baby-B´s nach Sears". Da ist ein Tortendiagramm mit 7 gleich großen Tortenstücken. Jedes Stück ist beschriftet. Die 7 Stücke stehen für: Bonding (direktes Bonding nach der Geburt), beware of baby trainers (kein Schlaftraining), Believe in your baby´s cry (das Weinen des Kindes als Kommunikationsmittel anerkennen), Balance (zwischen kindlichen und mütterlichen Bedürfnissen), Bedding close to baby (schlafen in der Nähe des Kindes), Babywearing (häufiges Tragen) und Breastfeeding (Stillen).

Die empfohlenen Maßnahmen haben alle ihre Berechtigung. Sie haben aber auch ein Problem: sie erzeugen bei Eltern Druck und Schuld, wenn sie nicht umgesetzt werden können.

Und sie suggerieren, dass alle Babies und alle Eltern dieser Welt das Selbe brauchen.

Vielleicht möchte aber dein Baby gar nicht getragen werden? Oder vielleicht bereitet dir das Tragen Schmerzen?

Vielleicht kannst oder möchtest du nicht stillen?

Vielleicht musste dein Baby nach der Geburt medizinisch versorgt werden und das Bonding war daher verzögert?

Vielleicht ist dir Familienbett ein absoluter Graus?

Heißt das, du kannst nicht bedürfnisorientiert erziehen und keine sichere Bindung zu deinem Kind aufbauen?

AUF KEINEN FALL!!!!!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bedürfnisse deines Kindes zu erfüllen.

UND: wir haben ja gerade schon gelernt, dass auch die elterlichen Bedürfnisse zählen!

Ihr dürft also Wege finden, die sich für euch als Familie gut anfühlen!

3. BO ist nur etwas für Familien mit Babys und Kleinkindern – mein Kind ist schon zu alt dafür

Vielleicht hast du beim Lesen gedacht: “Mist, ich hab alles falsch gemacht und jetzt ist mein Kind schon zu alt”?

Auch wenn das Konzept ursprünglich für junge Säuglinge gedacht war, gilt der Grundsatz auch für ältere Kinder! Die haben ja schließlich auch Bedürfnisse! Für bedürfnisorientierte Erziehung ist es nie zu spät!

Wie oben schon geschrieben, brauchen auch ältere Kinder noch relativ lange unsere Hilfe. Zum Beispiel beim Umgang mit intensiven Gefühlen. Beim Entwickeln von Strategien, wie die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden können. Beim Sich-Selbst-Spüren-lernen. Bei der Balance zwischen den eigenen Wünschen und Bedürfnissen und den Grenzen der Mitmenschen.

Auch die Bindung zwischen Kind und Eltern ist nicht in Stein gemeißelt. Selbst wenn die Babyzeit vielleicht nicht optimal gewesen ist, tun positive Erfahrungen eurer Beziehung gut. Und der kindlichen Entwicklung auch.

4. Wenn ich BO erziehe, muss ich meinem Kind jeden Wunsch erfüllen

Wichtiger Punkt: Nein.

Zum einen haben wir ja schon gelernt, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten zählen. Wenn wir das ernst nehmen, können wir gar nicht alle Kinderwünsche erfüllen, denn es wird garantiert immer mal Wünsche geben, die im Widerspruch zu unserem elterlichen Bedürfnis stehen.

Außerdem ist ein Wunsch kein Bedürfnis.

“Hä?”

Grundbedürfnisse sind universell, jeder Mensch hat sie.

Dazu zählen das Bedürfnis nach

  • Nahrung
  • Sicherheit
  • Nähe
  • Wärme
  • Ruhe und Erholung
  • Autonomie
  • Selbstwerterhöhung
  • Lustgewinn und Unlustvermeidung

Für die Erfüllung dieser Bedürfnisse gibt es unterschiedliche Strategien. Und hinter einem Wunsch steht in der Regel ein Bedürfnis.

Schreit dein Kind verzweifelt an der Supermarktkasse, weil es unbedingt das nervige Plastikspielzeug möchte, dann können hinter diesem Wunsch (Plastikspielzeug) verschiedene Bedürfnisse stehen: Das Bedürfnis nach Autonomie oder das nach Lustgewinn zum Beispiel. Beides lässt sich theoretisch auch ohne das Plastikspielzeug befriedigen.

Oft liest man, dass Bedürfnisse schon erfüllt werden sollten, Wünsche aber nicht unbedingt erfüllt werden müssen.

Ich finde: Auch mit Wünschen sollte man gewissenhaft umgehen und sie nicht leichtfertig abschmettern, nur weil uns die Strategie der Bedürfniserfüllung nicht gefällt.

Wenn ich als Erwachsene mir einen neuen Pullover kaufe, dann steht da in der Regel ja auch nicht (nur) das Bedürfnis nach Wärme dahinter. Oder beim Griff nach dem Schokoriegel das Bedürfnis nach Nahrung. Wir genehmigen uns ja durchaus auch Wünsche, da sollte das beim Kind auch drin sein.

Trotzdem kann es hilfreich sein, wenn wir uns folgendes klar machen: Das Kind hat in der Regel noch nicht gelernt, was die beste Strategie ist, um sein Bedürfnis zu erfüllen. Deshalb ist sein Wunsch in dem Moment vielleicht gar nicht zielführend.

Und da dürfen wir als Erwachsene mit unserem größeren Wissen und Erfahrungsschatz dann schon die Verantwortung übernehmen und dem Kind zielführendere Strategien anbieten.

5. Wenn ich BO erziehe, kann ich meinem Kind nie mehr Grenzen setzen

Grenzen musst du nicht setzen, die sind schon da.

Jeder Mensch hat Grenzen. Körperliche, persönliche Grenzen, begrenzte Energie und Kraft, Vorlieben und Abneigungen.

Deine Aufgabe ist es nicht, deinem Kind künstliche Grenzen irgendwo hin zu setzen.

Deine Aufgabe ist es, deine eigenen Grenzen zu kennen und zu spüren und zu wahren.

Und das ist eine unbedingte Voraussetzung dafür, dass deine eigenen Grundbedürfnisse erfüllt werden können (zum Beispiel das nach Sicherheit und Autonomie).

Du darfst und sollst also unbedingt deine eigenen Grenzen wahren!

Im Gegenzug ist es aber auch deine Verantwortung, die Grenzen deines Kindes zu achten, wann immer es möglich ist. Und da ist unsere Gesellschaft leider nicht besonders gut darin. 

Selbstverständlich ist es auch deine Verantwortung, dein Kind vor Gefahren zu schützen und dich um seine Gesundheit und Sicherheit zu kümmern. Das darf aber keine Entschuldigung sein für jede Grenzüberschreitung gegenüber deinem Kind!

6. Wenn ich BO erziehe, motze und schimpfe ich nie mehr

Manchmal entsteht der Eindruck, bedürfnisorientiert zu begleiten bedeutet, nie mehr zu schimpfen und zu motzen.

Aber Leute.

Wir sind auch nur Menschen. Menschen mit eigenen Bedürfnissen, Themen und Grenzen. Wir sind mal sauer, mal wütend, mal enttäuscht, mal genervt. Manchmal geht es uns nicht gut. Manchmal katapultieren uns Ereignisse, die wir nicht beeinflussen können, aus unserer inneren Mitte. Was genau dabei in deinem Nervensystem passiert, kannst du hier nachlesen.

Viel wichtiger, als nie mehr zu motzen ist es, klar Verantwortung zu übernehmen für dein Verhalten und nicht noch das Kind zu beschämen.

Außerdem ist es durchaus möglich, laut UND GLEICHZEITIG gewaltfrei zu kommunizieren. Genauso wie es möglich ist, in sehr nettem Tonfall etwas sehr gemeines zu sagen.

7. Wenn ich BO erziehe, geht es meinem Kind immer gut

Auch so ein Mythos, auf den ich selbst hereingefallen bin…

Ich habe geglaubt, dass ich sicher irgendein wichtiges Bedürfnis meines Kindes übersehen hatte, wenn es mal unzufrieden war. Und dass es meine Verantwortung sei, dieses Bedürfnis zu erfüllen, um die Unzufriedenheit zu beheben.

Die Wahrheit ist: Es ist weder möglich noch erstrebenswert, ein Kind vor allen unangenehmen Erfahrungen und Emotionen zu schützen.

Frust, Trauer, Wut und Angst gehören zum Leben dazu. Unsere Aufgabe ist es nicht, unsere Kinder davor zu bewahren. Sondern sie darin zu begleiten, damit sie Strategien erlernen, um mit diesen Gefühlen umzugehen.

8. Bedürfnisorientierte Erziehung muss „funktionieren“

Du gibst dir viel Mühe, um dein Kind gut zu begleiten, also erwartest du (unbewusst) auch ein bestimmtes Ergebnis? Dass es sich zu einem tiefenentspannten, glücklichen Wesen entwickelt, das alle Konflikte gewaltfrei lösen kann zum Beispiel?

Bei dieser Erwartungshaltung ist Frust vorprogrammiert…

Oder gibt es vielleicht ein gewisses Misstrauen aus dem „Außen“ euch gegenüber?

Eltern, die ihre Kinder bedürfnisorientiert begleiten, stehen häufig unter besonderer Beobachtung ihres Umfeldes. Sie werden argwöhnisch und zweifelnd beäugt.

Sobald etwas nicht „nach Plan“ läuft, hagelt es Kritik – das Umfeld ist sich dann häufig schnell ziemlich sicher, dass „daran“ die bedürfnisorientierte Erziehung „Schuld“ ist. Und auch die Eltern selbst sind schnell verunsichert, ob diese bedürfnisorientierte Erziehung wirklich der richtige Weg ist.

Aber: Auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen, ist erstmal nichts weiter, als sein gutes Recht.

BO hat kein Ziel. Sie muss kein Ergebnis hervorbringen, um ihren Nutzen zu beweisen. Sie ist Selbstzweck.

9. Es liegt in meiner alleinigen Verantwortung, wie sich mein Kind emotional entwickeln wird

Quälen dich bei jedem Ausraster oder nach jedem schlechten Tag Gewissensbisse? Fürchtest du, dass dein Kind wegen deiner unperfekten Elternschaft kein zufriedener Mensch werden kann?

Oder hat dein Kind vielleicht schon irgendwelche Diagnosen und du fühlst dich schuldig?

Gesundheit und Entwicklung sind komplex. Es gibt viele Einflussfaktoren. 

Selbst wenn wir alle perfekte Eltern sein könnten (wie auch immer das aussehen soll…), wäre das immer noch keine Garantie für eine perfekte Entwicklung des Kindes.

Und dann kommen ja auch noch Faktoren dazu, die wir überhaupt gar nicht beeinflussen können: die Gene, transgenerationale Traumata, gesellschaftliche Einflüsse, sozioökonomischer Status, soziale Unterstützung.

Also nein, es liegt nicht in deiner alleinigen Verantwortung, wie sich dein Kind emotional entwickeln wird.

Was ist also dran an der ganzen Kritik?

Meine Meinung: Was zu kritisieren gibt es eigentlich nur dann, wenn man an die ganzen Mythen glaubt.

Und trotzdem kennst du die leisen zweifelnden Stimmen in dir selbst, wenn es um BO geht? „Das geht doch nicht…“, „Man kann doch nicht…“, „Wäre ja noch schöner…“?

Das ist völlig okay! Diese Glaubenssätze darfst du haben und dich trotzdem entscheiden, dich auf die bedürfnisorientierte Erziehung einzulassen.

Du kannst dich auch erstmal rantasten: Womit fühlst du dich wohl, was ist vielleicht noch schwierig für dich?

Und denk dran: „Perfekt“ ist nicht unser Ziel!

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2 Antworten

  1. Liebe Sandra, ein sehr schöner und wichtiger Blogbeitrag! Nachdem Johanna Haarer ja leider auch viele Nachkriegseltern noch beeinflusst hat, finde ich es sehr wichtig, Bedürfnisorientierung nicht nur zu legitimieren, sondern klar zu sagen, wie wichtig das für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist.
    Mir gefällt auch der unaufgeregte, lockere Stil deines Blogs!
    Herzliche Grüße
    Stefanie

    1. Hallo Stefanie,
      danke für den wichtigen Hinweis!
      Johanna Haarer war Autorin eines einflussreichen Erziehungsratgebers der Nazizeit, der von viel Härte gegenüber Kindern geprägt ist.
      Ich denke, dass auch deswegen die „Regeln“ der bedürfnisorientierten Erziehung teilweise so dogmatisch ausgelegt werden, um sich von dieser sogenannten „schwarzen Pädagogik“ abzugrenzen.
      Herzliche Grüße, Sandra

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