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Was sind eigentlich Glaubenssätze? – Und was mache ich mit ihnen?

im Hintergrund ein buntes Acryl-Gemälde. Die Farben sind grün und rot. Da ist ein beiger Kasten. Da steht die Überschrift von dem Artikel drin. Die Überschrift ist: "Was sind Glaubenssätze - und was mache ich mit ihnen?"

Der Begriff „Glaubenssatz“ ist dir bestimmt schon begegnet. Auch ich benutze ihn gern, weil Glaubenssätze wahnsinnig viel Einfluss auf unser Erleben und unser Verhalten haben.

➡ Doch was genau sind eigentlich Glaubenssätze?

➡ Warum ist es hilfreich, die eigenen Glaubenssätze zu kennen?

➡ Sollte ich sie loswerden? – und wenn ja, wie?

Antworten darauf findest du in diesem Artikel.

Glaubenssatz = Glaubenssatz?

Ich unterscheide zwei Arten von Glaubenssätzen, die völlig unterschiedlich funktionieren. Beide wirken aber auf dich und dein Leben. Ich nenne sie „Überzeugungs-Glaubenssätze“ und „echte Glaubenssätze“. Die Unterscheidung finde ich wichtig.

Denn während die ersten ziemlich einfach aus dem Weg zu räumen sind, sieht das bei den zweiten ein bisschen anders aus.

Deswegen kommt hier kurz meine persönliche Haarspalterei. 😊

Überzeugungs-Glaubenssätze

Hierzu zähle ich starke Meinungen und Überzeugungen, die dir meistens gar nicht bewusst sind, die aber deine Gefühle und dein Verhalten beeinflussen.

Du hast sie in der Regel unbewusst übernommen, ohne sie großartig hinterfragt zu haben und hältst sie für wahr. Sie fühlen sich an wie Tatsachen und sie zu hinterfragen, kommt dir vielleicht erstmal ziemlich empörend vor.

Bei Überzeugungs-Glaubenssätzen geht es oft um irgendwelche Regeln. Was zu erlauben und was zu verbieten ist im zusammenleben mit deinem Kind. Überzeugungs-Glaubenssätze bestimmen mit, wie du mit deinem Kind umgehst, welche Entscheidungen du triffst und sogar mit welchen Gefühlen du reagierst.

Beispiele für Überzeugungs-Glaubenssätze sind:

  • „Wenn ich dem Kind jetzt nachgebe, wird es immer mehr einfordern.“
  • „Wer nicht aufisst, darf auch keinen Nachtisch bekommen.“
  • „Wenn das Kind xy jetzt nicht lernt, wird es auf ewig Schwierigkeiten damit haben“

Du kannst die Liste bestimmt selbst beliebig fortführen. Das Konflikt-Potential im Alltag mit deinem Kind ist enorm.

Diese Überzeugungs-Glaubenssätze, erkennt man oft daran, dass sie klar benannt werden können. Und daran, dass sie starke Emotionen auslösen, sobald über deren Sinnhaftigkeit diskutiert wird.

Wenn du Lust hast, das mal auszuprobieren, dann wirf doch mal bei der nächsten Familienfeier oder in der Kindergarten-WhatsApp-Gruppe die Frage in die Runde, ob Geschwisterkinder am Geburtstag des Bruders oder der Schwester auch ein Geschenk kriegen sollten. Oder ob Eis nach dem Frühstück ungesünder ist als am Nachmittag. 😁🎁🍧

Echte Glaubenssätze

Echte Glaubenssätze dagegen entsprechen handfeste Strukturen in deinem Nervensystem: deine individuellen Erfahrungen, die du immer wieder gemacht hast, haben dazu geführt, dass daraus neuronale Netzwerke geworden sind. Also Verbindungen zwischen Nerven, die immer wieder gemeinsam benutzt wurde.

Sie entsprechen dem, was du auf Grund deiner Erfahrung verinnerlicht hast. Diese Glaubenssätze haben dir geholfen, dich in deinem Umfeld gut zurechtzufinden. Sie haben dafür gesorgt, dass du dich mit deinem Verhalten anpassen konntest und deine Grundbedürfnisse (nach Sicherheit, nach Zugehörigkeit, nach Selbstwert) möglichst gut erfüllt wurden.

Diese Glaubenssätze haben dir gedient! Es war also mal gut, dass du sie hattest.

Leider ändert sich das meistens, wenn wir erwachsen werden – da stehen uns diese Glaubenssätze oft im Weg.

Meistens sind uns diese Glaubenssätze nicht bewusst. Und sogar ihre Auswirkungen bemerken wir erst, wenn wir genauer hinschauen.

Echte Glaubenssätze klingen zum Beispiel so:

  • „Nur wenn ich etwas leiste, bin ich liebenswert und wertvoll.“
  • „Ich muss die Erwartungen anderer erfüllen, dann bin ich in Sicherheit.“
  • „Wenn ich mich öffne und mich verletzlich zeige, werde ich verletzt werden.“
  • „Wenn ich meine Grenzen wahre, führt das dazu, dass ich allein bin.“

Du sieht also, hier werden grundlegende, tiefgreifende Themen berührt. Und du siehst an den Beispielen vielleicht schon, wo so ein Glaubenssatz hinführen kann:

  • dass du dir keine Pause gönnst
  • dass du das Gefühlt hast, es anderen recht machen zu müssen
  • dass du dich emotional verschließt und Schwierigkeitn in engen zwischenmenschlichen Beziehungen hast
  • dass du dich nicht traust, deine Grenzen zu wahren

Hier habe ich noch ausführlicher darüber geschrieben, wie diese Glaubenssätze entstehen und wie sie auf deine Beziehung zu deinem Kind wirken.

Warum du deine Glaubenssätze kennen solltest

So lange dir deine Glaubenssätze nicht bewusst sind, handelst du mehr oder weniger automatisch nach diesen alten Mustern.

Allein zu erkennen, wenn du einem Glaubenssatz aufgesessen bist, kann dir helfen, bewusst anders zu handeln und neue Entscheidungen zu treffen.

Muss ich meine Glaubenssätze loswerden?

Nicht unbedingt.

Bei deinen Überzeugungs – Glaubenssätzen lohnt sich eine Überprüfung und die Überlegung, ob du sie behalten möchtest. Das ist nicht schwer, weiter unten beschreibe ich dir, wie du vorgehen kannst. Es erleichtert deine Elternschaft sehr, wenn du mit deinem Kind keine Kämpfe kämpfst um Dinge, die es für dich gar nicht wert sind.

Echte Glaubenssätze lassen sich meistens nicht so einfach über Bord werfen – schließlich sind das echte Netzwerke aus Nerven, die sich aus gutem Grund über viele Jahre stabil ausgebildet haben. Hier müssen wir uns oft damit zufrieden geben, sie zu erkennen und mit ihnen umgehen zu lernen. Wie das geht und wie du doch versuchen kannst, sie aufzulösen, schreibe ich etwas ausführlicher HIER.

Überzeugungs-Glaubenssätze auflösen in 3 einfachen Schritten

Fangen mir mit der einfacheren Übung an: Der Überprüfung deiner Überzeugungs-Glaubenssätze.

Das kann zwar auch mühsam und anstrengend sein, aber wenn du erst einmal zu einem Ergebnis gekommen bist, ist die Umsetzung nicht mehr schwer.

Und – Psst 🤫 – es wird von Mal zu Mal leichter! 🤗

Erkennen

Erst einmal musst du erkennen, dass da gerade ein Glaubenssatz wirkt. Dazu reicht es, wenn du dich selbst neugierig beobachtest. Das klappt anfangs oft erst im Nachhinein in Ruhe – und das ist völlig okay. Mit ein bisschen Übung ertappst du dich dann vielleicht schon in der Situation selbst.

Hinterfragen

Jetzt ist es Zeit, deinen Glaubenssatz zu hinterfragen. Hier hilft eine Frage, die aus der Methode „The work“ von Byron Katie stammt. Du nimmst einfach den Glaubenssatz her, gern schriftlich, und fragst dich:

„Kann ich mir 100% sicher sein, dass das wahr ist?“

Zum Beispiel also: „Kann ich mir zu 100% sicher sein, dass mein Kind die sozialen Regeln der Höflichkeit niemals lernen wird, wenn ich jetzt nicht auf ´bitte´ und ´danke´ bestehe?“

Musst du diese Frage mit „nein“ beantworten (und in der Regel musst du das, denn was ist schon 100% sicher…), kannst du weiter forschen.

Benötigst du Hintergrundwissen zu dem Thema, kannst du recherchieren. Schnell wirst du zum Beispiel feststellen, dass Eis morgens genauso ungesund ist wie am Nachmittag. Zu manchen Fragen wirst du keine eindeutige Antwort finden. Dann gehst du trotzdem erstmal weiter zum nächsten Schritt.

Mit deinen Werten abgleichen

In diesem Schritt frage dich, wie dieser Überzeugungs-Glaubenssatz mit deinen Werten zusammenpasst.

Möchtest du zum Beispiel deinem Kind so weit es möglich ist auf Augenhöhe begegnen, wirst du vielleicht nochmal darüber nachdenken dürfen, WARUM genau du das Eis am Morgen nicht erlauben möchtest.

Hast du Vertrauen, dass dein Kind irgendwann die sozialen Normen von „bitte“ und „danke“ lernen wird, kannst du jetzt vielleicht die Schüchternheit deines Kindes respektieren.

Und dann: loslassen!

Und dann darfst du für dich entscheiden, ob du an dieser Überzeugung (und dieser Regel) festhalten möchtest, oder ob du sie loslassen kannst.

Und Achtung: hier gibt es nicht immer einen Weg, der für alle passt! Es ist überhaupt nicht nötig, Regeln über Bord zu werfen, nur weil du glaubst, dass du dann eine bessere Mama oder ein besserer Papa bist!

Es kann völlig okay sein, an einer Regel festzuhalten, weil du dich damit einfach wohler fühlst.

Der Weg ist das Ziel

Das Ganze darf ein Prozess sein – deine Entscheidungen sind nicht in Stein gemeißelt. Du darfst immer wieder hinterfragen und nachjustieren, damit es für euch als Familie passt und sich gut anfühlt.

Wenn du magst, dann schreib doch in die Kommentare, von welche Überzeugungs-Glaubenssätzen du dich vielleicht schon verabschieden durftest.

Wenn du bereit bist für deine echten Glaubenssätze, die dir im Weg sind, kannst du hier weiterlesen: Glaubenssätze auflösen – 4 wichtige Schritte.

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